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Integration durch Sport

Integration durch Sport

Seit 2022 kooperiert das ISK Hannover mit dem Landessportbund Niedersachsen e.V. und wird damit als erste Sprachschule in Niedersachsen durch das Bundesprogramm "Integration durch Sport" mit Mitteln des Bundesministeriums des Innern und für Heimat gefördert. Ziel des Projektes ist es, die Teilnehmenden der Integrationskurse beim Einstieg in die Sportvereine der Region Hannover zu unterstützen und das Gesundheitsbewusstsein zu fördern. Dazu gehören regelmäßige Bewegungseinheiten während der Deutschkurse, aber auch die Beteiligung einer Ansprechperson im ISK, die Teilnehmende bei der Suche nach einem geeigneten Sportangebot aktiv unterstützt. Außerdem organisieren wir jährlich das große ISK-Sportfest, bei dem Sportvereine aus der Region Hannover ihr Angebot vorstellen und Teilnehmenden die Möglichkeit geben, unterschiedliche Sportarten auszuprobieren.

Das große ISK-Sportfest

Seit 2015 organisiert das ISK jährlich das große Sportfest, um den Teilnehmenden der Kurse die Möglichkeit zu geben, Sportvereine hautnah zu erleben und Angebote auszuprobieren. Auf unserem Youtube-Kanal und auf Instagram geben wir Einblicke in die Sportfeste der letzten Jahre.

 

Interview zum Sportfest 2024

Auch in diesem Jahr hieß es beim großen ISK-Sportfest wieder: Auf die Plätze, fertig, los! Über 300 Teilnehmende der Integrationskurse hatten auf dem Sportgelände der Leibniz-Universität die Möglichkeit, Sportvereine der Region Hannover kennenzulernen und Sportarten auszuprobieren. Vertreter*innen aus der Politik waren ebenfalls eingeladen und konnten so das zentrale Thema der Veranstaltung hautnah miterleben: Wie kann Sport die gesellschaftliche Integration unterstützen? Dr. Bala Subramanian Ramani (SPD), Ratsherr der Landeshauptstadt Hannover, war dabei und hat mit uns über seine Eindrücke gesprochen.

ISK: Bala, wir haben dich in diesem Sommer zum ersten Mal zum ISK-Sportfest eingeladen und haben uns sehr gefreut, dass du sofort zugesagt hast. Was war dein erster Eindruck vom Fest?

Bala: So viele Menschen auf einem Sportplatz, alle waren in Aktion und hatten Spaß und Lust, Neues auszuprobieren! Ich habe mich sehr gefreut, dass ich dabei sein konnte. Das Sportfest ist jedes Jahr ein großes Ereignis und hat mir wieder gezeigt, was Vereinsleben und Sport für die Integration tun können.

ISK: Das ISK kanntest du sogar schon und zwar aus der Perspektive des Teilnehmenden. Wie war es, nach so langer Zeit mal wieder zu Besuch zu sein? Noch dazu in einer ganz anderen Rolle.

Bala: Ja, das ISK kenne ich tatsächlich schon seit rund 25 Jahren. Als ich damals von Indien nach Deutschland kam, habe ich im ISK Deutsch gelernt. Später, bei meiner Arbeit im International Office der Leibniz-Universität, habe ich Studierenden das ISK empfohlen, die ihre Sprachkenntnisse erweitern wollten. Seitdem hat sich natürlich vieles verändert. Das ISK ist zu einer großen Sprachschule geworden, aber die Atmosphäre ist nach wie vor toll. Das habe ich beim Sportfest gemerkt und es ist für die Teilnehmenden sehr wertvoll, solche Aktionen zu erleben.

ISK: Mittlerweile bist du Ratsherr der Landeshauptstadt Hannover und Mitglied des Integrationsausschusses. Das Thema „Integration durch Sport“ ist Teil deiner politischen Arbeit. Erzähl doch mal, weshalb das für dich so wichtig ist.

Bala: Beim Sport kommen Menschen zusammen, die sich vorher noch nicht kannten. Es macht Spaß, da ist einfach ein Ball und man fängt an, miteinander zu spielen. Man muss erst einmal nicht viel über den anderen wissen, kommt aber trotzdem in einen Austausch. Es fördert die Verständigung untereinander, vielleicht auch erst einmal ohne viele Worte. Sich beim Sport und in Vereinen zu begegnen, ist für das Zusammenleben und die Integration sehr wertvoll. Denn auch wenn es vordergründig um Sport geht, bringt der ganz viel ins Rollen: Er kann dazu beitragen, dass Menschen ihre Kontakte breiter aufstellen, ihre Sprache verbessern und sich mehr und mehr zuhause fühlen.

ISK: Wir organisieren das Sportfest ja auch, damit beide Seiten etwas davon haben: Unsere Teilnehmenden können Vereinsluft schnuppern und die Vereine gewinnen hoffentlich neue Mitglieder. Für beide Parteien ist es aber gar nicht so leicht, zueinander zu finden. Woran liegt das?

Bala: Die Vereinskultur ist im deutschsprachigen Raum einzigartig aber die Zugänge sind oft schwierig, wenn man das nicht kennt. Sport und Vereine müssen auch für die Menschen greifbar sein, die bisher kaum damit in Berührung gekommen sind. Da gibt es auf jeden Fall Nachholbedarf.

ISK: Mit der Förderung des Bundesprogramms „Integration durch Sport" setzen wir uns ja das ganze Jahr hindurch mit unserem Sportprojekt dafür ein, dass unsere Teilnehmenden den Sport für sich entdecken. Was braucht es denn deiner Meinung nach, damit das auch gelingt?

Bala: Ich glaube, ganz wichtig ist für viele Migrant*innen, an die Hand genommen zu werden. Das Interesse ist da, der Einstieg ist aber eben nicht so leicht. Niedrigschwellige Projekte, wie das ISK sie anbietet, können da ungemein unterstützen und Türen öffnen. Die Vereine sind mit ihren Sportarten zum Anfassen und Ausprobieren da. Die Teilnehmenden können direkt Kontakte knüpfen und werden dabei unterstützt, das baut Barrieren ab. 

ISK: Vielen Dank für das Interview, Bala!

Bala: Ich danke auch.

Das Kooperationsprojekt Sport und Sprache wird gefördert durch: